Boybands forever – nach der Tour ist vor der Tour
Im Februar 2018 hatte „Boybands forever“ seine Premiere in Berlin im Theater am Potsdamer Platz. Ich hatte damals schon das große Glück dabei zu sein und einige Eindrücke zu sammeln. Die Show ist groß, bunt und vor allem schrill – sie katapultiert den Zuschauer zurück in die 90er und frühen 2000er, wo die Boybands ihre große Zeit hatten. Kreischende Teenager waren damals an der Tagesordnung, wenn Bands wie „Take That“, „Caught in the Act“, „Boyzone“, die „Backstreet Boys“ oder „N’Sync“ und viele andere mehr ganze Stadien füllten. Dass sie bis heute unvergessen sind und in den Köpfen der heute erwachsen Gewordenen spuken ist unübersehbar, denn die von Comedian Thomas Hermanns stammende Show mit den ganz und gar nicht angestaubten Klassikern aus jener Zeit füllte schon in der ersten Tour im Frühjahr ganze Theater und Hallen und ist auch jetzt wieder im Begriff ein Kassenschlager zu werden.
Nichts polarisiert so sehr wie eine Boyband, ganze Kleinkriege brechen aus, wenn die Diskussionen über die Qualitäten und Vorzüge entflammen. Ole Lehmann moderiert die Erfolgsshow und führt auf eine äußerst humoristische Weise den Aufbau und daraus resultierenden Effekt jener Konstellationen vor und zieht dabei eine fiktive Boyband heran, die aus fünf Mitgliedern besteht. Üblich seien fünf verschiedene Typen, praktischerweise A, B, C, D und E betitelt.
Typ A, Sunshine John genannt, ist derjenige, um den herum eine Band aufgebaut sei. Der perfekte Schwiegersohn und Herzensbrecher schlechthin. Typ B, Fitboy Rik an dieser Stelle, sei eher das Familienmitglied. Kumpel, Bruder, und dazu eine Augenweide. Typ C, Sweetheart Sascha, ist das Mitglied zum Verlieben. Ihm fliegen alle Herzen zu, charmant, süß und gutaussehend, während Typ D, Bad Boy Lucien seinem Namen alle Ehre macht. Er ist derjenige mit den Schlagzeilen, ob positiv oder negativ ist dabei egal, Hauptsache wild, gefährlich, auffallend. Dann ist da noch Typ E, der Fünfte genannt. An ihn kann man sich kaum erinnern. Tatsächlich treffen diese fünf Charakterisierungen es erschreckend genau und halten vielen der heiß umschwärmten Gruppen einen Spiegel vor.
Dargestellt wird das Geschehen mit vielen großen und großartigen Tanzeinlagen, zu beinahe jedem Ohrwurm der 90er. Das Publikum singt begeistert mit, lässt sich von der Stimmung anstecken, die damals wie heute den Funken überspringen lässt. Kostüme wie auch Choreographie passen hervorragend zum gewählten Thema und sind eine absolute Augenweide, die Erinnerungen wach rufen und sicher auch den ein oder anderen neuen Fan generieren.
Einige Shows im angrenzenden Ausland, sowie die Vorstellung in Wetzlar wurden für die derzeit laufende Tour leider abgesagt – ansonsten kann man sich diesen Augenschmaus, der noch bis zum 18. November quer durch die Republik tourt ansehen.
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