Dennis Henschel – CD-Release-Konzert “Universum regelt”

 

Es ist sommerlich warm in Hamburg. Die letzten vorhergesagten Sonnenstrahlen des Jahres legen sich gemütlich über den nahenden Abend auf der Reeperbahn, der zentralen Straße im Vergnügungsviertel des Hamburger Stadtteils St. Pauli. Die Straße ist knapp einen Kilometer lang und verläuft vom Millerntor in Richtung Westen bis hin zum Nobistor in Hamburg-Altona. Den Spitznamen „die sündigste Meile der Welt“ hat ihr das dort konzentrierte städtische Rotlichtmilieu eingebracht, gesäumt ist die Straße aber ebenso von einer großen Anzahl an Theatern, Bars, Nachtklubs, Diskotheken und kleinen Musik-Clubs.

In solch eine kleinere Clublocation, dem „UWE an der Reeperbahn“, zieht es uns am heutigen Abend. Der Raum ist klein und gemütlich, am Ende öffnen sich die Türen auf einen großen Balkon, von dem aus man einen schönen Überblick über die ganze Reeperbahn hat, einen wunderbaren Sonnenuntergang beobachten kann und die nicht zuletzt in lauen Sommernächten auch zum Tanzen zu den Klängen aus dem Club einlädt. Eine Theke teilt den Balkonbereich vom vorderen Bühnenbereich ab. Allzu viele Zuschauer finden hier nicht Platz. Es sind derer gerade mal 60, aufgeteilt auf sechs Stuhlreihen. Der Bereich rund um die Theke ist für stehendes Publikum reserviert.

Gerrit Herricks, der Kopf hinter Veranstalter „Broadways Beats“, nutzt diese Location für die von ihm inszenierten kleineren Wohnzimmerkonzerte im Rahmen seiner „Musical Monday“ Reihe. Am heutigen Abend ist Dennis Henschel, eigentlich Musical-Darsteller auf den großen Bühnen Deutschlands und des angrenzenden Auslands, mit dem Release-Konzert zu seiner ersten eigenen CD namens „Universum regelt“ mit Original Songs, sprich selbst geschriebenen Liedern, zu Gast.

Dennis kann bereits auf eine breitgefächerte Fangemeinde zählen, die ihm auf Grund unzähliger von ihm gespielten Musicalrollen treu zur Seite steht. So kennt man ihn aus „Kolpings-Traum“, „Into the woods“, „Friedrich – Mythos und Tragödie“, „West Side Story“, „Die Königs vom Kiez“, „Ich war noch niemals in New York“, oder aus „Das Wunder von Bern“, wo er in der Hauptrolle des Helmut Rahn auf der Bühne stand, „Die Päpstin“ (Markgraf Gerold), „Ludwig²“ (Schattenmann) und zuletzt in „Robin Hood“ als Erstbesetzung Will Scarlett sowie Cover Robin Hood und Guy von Gisbourne.

Dennis wirkt nervös als er, in einer Art Pyjama gekleidet, die Bühne betritt und bestätigt diesen Eindruck auch sofort selbst mit seinen ersten Worten: „Ich bin gestorben hinter der Bühne. Na, es ist jetzt nicht so, als würde ich nicht oft auf der Bühne stehen, aber noch nie so in der Konstellation. Ich klammere mich hier so an meinen Mikroständer, weil ich mich heute nicht hinter einer Rolle verstecken kann und das ist neu für mich. Vielen Dank, dass ihr hier seid.“ Natürlich ist es etwas ganz Besonderes, seine eigenen Songs das erste Mal live vor Publikum zu präsentieren. Weiter schwingt er aber keine großen Reden, sondern legt sofort los.

Als Einstieg in den Abend wählt er seine neueste Singleauskopplung aus dem vorzustellenden Album und liefert damit den perfekten Eisbrecher. „Langeweile“ ist Gute-Laune-Musik pur mit Sommerhit-Charakter und allen Anwesenden bereits bestens bekannt. So ist es nicht verwunderlich, dass schon nach den ersten Takten die Zeilen aus dem Publikum widerhallen. Mit jedem weiteren Song verfliegt auch die Nervosität des Protagonisten und er findet schnell zu gewohnter Stimmgewalt, Entspannung und Offenheit. Natürlich performt er alle Songs, die auf der CD zu finden sind, aber auch noch nicht veröffentlichte sowie ein paar wenige Cover, die ihn besonders berühren, finden den Weg in das Format.

Mit „Ich steig aus“, seiner ersten eigenen Singleveröffentlichung, beendet Dennis den ersten Akt und schickt seine Gäste in die Pause. Ungewöhnlich unterteilt er das Konzert in drei Teile. Nicht nur, um seiner Stimme eine kurze notwendige Ruhe und Erholung zu gönnen (20 Songs in einem Konzert von einer Person allein gesungen ist Schwerstarbeit), sondern auch, um der Location die Möglichkeit zu verschaffen, die Gäste mit gekühlten Getränken zu verwöhnen.

Mit dem harmonisch-schwungvollen Titelsong des Albums „Universum regelt“, startet er in den zweiten Teil des Konzertes, der für die Anwesenden eine Überraschung bereithält. Für Veranstalter Gerrit Herricks ist es von großer Wichtigkeit, auch jungen Talenten eine Möglichkeit zu schaffen, um sich vor einem größeren Publikum zu präsentieren. Die Musical Monday Reihe bietet ihm genau diese Bühne. Am heutigen Abend stellt sich Lee Anne Hierzer der Herausforderung und empfiehlt sich mit ihrer besonderen und warm klingenden Stimme mit dem Coversong „If I ain’t got you“ von Alicia Keys. Anschließend zeigt sie in einer Duett-Version von Dennis‘ Song „Aus und vorbei“ ihre Qualität als Teamplayer. Ein Name, den man sicher noch öfter hören wird und den man sich merken sollte.

Dennis singt an diesem Abend alle Songs in einer akustischen Version unplugged. Begleitet wird er dabei von Jona Martin, einem jungen Mann, der ambitioniert, enthusiastisch und mit ganz viel Herz in die Saiten seiner Gitarre greift und auch selbst nichts an Emotionalität vermissen lässt. Auch die gewählten Coversongs, angefangen mit „Ich und Du“ von Philipp Poisel, „Nordsee“, im Original von Michael van Dyke, oder auch „Wenn jetzt Sommer wär“ von Pohlmann fügen sich nahtlos und passend in die Songliste aus Dennis‘ eigenen Songs ein. So wird auch der dritte und letzte Konzertteil nicht nur für Dennis selbst zu einer Herausforderung. Alle seine Songs sind sehr persönlich und beschreiben Situationen in seinem Leben, die ihn emotional geprägt haben. Entsprechend schwer fällt es ihm, den Song über den viel zu frühen und viel zu schnell aufeinanderfolgenden Verlust seiner beiden Elternteile und den von ihm anschließend zu bewältigenden Hausverkauf mit dem endgültigen Strich unter den Kindheitserinnerungen: „Seelen ziehen weiter“, zu Gehör zu bringen. Überhaupt ist dieser letzte Konzertteil für alle eine schiere Achterbahnfahrt der Gefühle, die für so manchen mit dem Benutzen eines Taschentuchs endet.

Das Debüt-Album von Dennis Henschel: „Universum regelt“ lädt nicht nur ein, den Gefühlen, Gedanken und Erlebnissen des Singer / Songwriters zu folgen, sondern jeder einzelne Song nimmt auch den Zuhörer, der den Texten aufmerksam folgen möchte, mit auf eine Reise zu sich selbst. Die Texte sind authentisch, nah und emotional, beschreiben Situationen, die jeder sicher auch selbst schon einmal erlebt hat oder vielleicht noch erleben wird und die Melodien sind eingängig mit Ohrwurmcharakter, gehalten im Deutschpop-Stil.

 

Weiterführende Links:

Dennis Henschel – Instagram
Lee Anne Hierzer – Instagram
Jona Martin Music – Instagram
BROADWAY beats

 

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