Extasya Sexy Circus

 

Mit ihrer Show „Sexy Circus“ sind die kreativen Köpfe Robert Choinka und Chris Kiliano bereits seit 2017 erfolgreich. Das dritte Jahr in Folge bringen sie ihr jährlich wechselndes Programm auf die Bühne des Berliner Pfefferberg Theaters. Was der Titel bereits erahnen lässt, bewahrheitet sich unumstritten. Gemeinsam mit einer Reihe internationaler Künstler und Artisten bieten sie ein abendfüllendes Programm, welches nicht nur frech, aufregend und sexy, sondern gleichsam atemberaubend ist. Schon die Ansage vor dem Beginn fordert das Publikum des beinahe ausverkauften Hauses heraus. So wird hier nicht nur darum gebeten, keine Mitschnitte anzufertigen, sondern auf sehr direkte und freche Weise zum Mitmachen aufgefordert.

Die Auftaktnummer direkt nach der Begrüßung führt direkt in luftige Höhen. An einem Reifen turnend und mit „Way down we  go“ von Kaleo unterlegt, wird die Latte dessen, was an diesem Abend zu erwarten ist, bereits sehr hoch gelegt.

Mit Benno Jacob und Max Fröhlich, die als „Twin Spin“ bekannt sind, geht es heiter weiter. Geschickt jonglieren sie mit ihren Bouncingbällen, als hätten sie nie etwas anderes getan. Unter Zuhilfenahme eigens zu diesem Zweck angefertigter Stühle werden Kunststücke gezeigt, wie man sie sich kaum zu träumen wagt. Ihr komödiantisches Geschick dürfen sie direkt nach dieser Nummer beweisen und verzaubern das Publikum mit ihrer ganz eigenen Art. Es ist das erste Mal an diesem Abend, dass die Zuschauer aus der Passivität geholt werden und erst mittels Handzeichen, später dann direkt ins Geschehen einbezogen mit den Protagonisten interagieren dürfen. Teils auf, teils vor der Bühne – aber immer mit einem Funken Humor.

Dass es kein „Kleine-Mädchen-Sport“ ist, mit Hula Hoop Reifen zu jonglieren und diese um die Hüfte kreisen zu lassen, wird mehr als deutlich, wenn überaus sexy gleich beinahe ein Dutzend um die Hüften einer kaum Bekleideten kreisen. Mit großem Jubel erkennt das Publikum dies an, während Jessie J. mit „Burnin‘ up“ die passende musikalische Untermalung liefert.

Mit einer gleichsam witzigen – da wieder einmal Unterstützung aus dem Publikum gefragt ist – wie auch unglaublichen Parodie auf einen Massagesalon erntet Kontorsionistin Emiria Morihata ihre absolut verdienten Ovationen. Mit scheinbarer Leichtigkeit verbiegt sie ihren Körper und führt schließlich mit der „Marinelli-Beuge“, bei der das gesamte Gewicht auf dem Kiefer lastet, eine der wohl schwierigsten wie auch imposantesten Übungen ihres Fachs vor.

Zu keiner Zeit dieses ersten Teils, der mit einer Burlesque Show und dem obligatorischen Bad im Champagnerglas endet, kommt auch nur ein Funken Langeweile auf. Ganz im Gegenteil, der Applaus und die Zwischenrufe nehmen beinahe minütlich zu.

Mitreißend ist auch der zweite, etwas längere Teil des Abends, an dem wieder zunächst das Publikum gefragt ist. Genauer, ein junger Freiwilliger, der sich zur großen Freude aller sehr bemüht, die Übungen, die ihm in einem improvisierten Fitnessstudio gezeigt werden, nachzuahmen. Am Ende spielen ein Halsband, eine Gerte und die strenge Hand der Artistin eine nicht unwesentliche Rolle.

Dass die kreativen Köpfe hinter der Show nicht nur passiv bleiben, zeigt sich spätestens, als Robert Choinka seinen Handstand auf einem Stapel Autoreifen präsentiert. Nicht ohne dabei nach und nach die Hüllen fallen zu lassen und damit die Stimmung, wenn möglich, noch mehr anzuheizen.

Ästhetische Körper und gekonnte Artistik verbinden sich in „Extasya“ zu einem Feuerwerk für alle Sinne. Jedes Geschlecht kommt uneingeschränkt auf seine Kosten. Neben erotischem Muskelspiel wird auch viel nackte Haut gezeigt, was die Show völlig zu Recht als „Sexy Circus“ betiteln lässt. Doch es ist viel mehr als Zirkus, diese Mischung ist einmalig und kommt dementsprechend gut in dem kleinen Theater an.

Kraftvolle Luftakrobatik lädt ebenso zum Staunen ein wie die Weltmeister im Diabolo. Twin Spin lassen gleich fünf der Spielgeräte zeitgleich in der Luft wirbeln und sorgen mit ihrer lockeren Art gleich noch einmal für viel Gelächter, ehe Chris Kiliano zu „Lover in Dark“ an den Strapaten turnt und damit den Abend beschließt.

Extasya ist eine durchweg gelungene Show, ein Erlebnis für Augen, Lachmuskeln und Ohren gleichermaßen, wenngleich man anmerken kann, dass die Lautstärke häufig sehr hoch  ist und somit den Genuss ein klein wenig trübt. Noch bis zum 17. August 2019 ziehen die neun fantastischen Künstler im Pfefferberg Theater alle Register ihres Könnens. Es bleibt zu hoffen, dass es auch im kommenden Jahr ein neues Programm an gleicher Stelle geben wird.

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Weiterführende Informationen/ Links:

Robert Choinka (Handstand auf Autoreifen)
Chris Kiliano (Luftakrobatik an den Strapaten)

Twin Spin (Benno Jacob und Max Fröhlich) – Diabolo Jonglage und Comedy
Anja Pavlova (Bourlesque Dance)
Cyrielle Mandana (Pole Dance)
Keeva Treanor (Luftakrobatik)
Jessica Savalla (Hula Hoop und Jonglage)
Emiria Morihata (Kontorsion)

Extasya
Pfefferbergtheater

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