Interview mit Marie Wegener und Alexander di Capri

…oder “Die Schöne und das Biest”

 

(c) Kai Heimberg

„Die Schöne und das Biest“ kehrt Weihnachten 2019 als Tour – ab dem 25.12.2019 beginnend in Berlin bis zum 04.02.2020 endend in Münster – in der gefeierten Original-Version von Martin Doepke erneut auf die Bühne zurück. Die große Tournee zieht sich durch 30 Städte Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. In der Rolle der schönen Bella, die durch ihren Mut und ihre Liebe den Fluch des schrecklichen Biestes besiegen kann, wird DSDS-Siegerin MARIE WEGENER zu erleben sein. Der Prinz, der den Zauber, in ein hässliches Biest verwandelt worden zu sein, lange ertragen muss, wird von Musicalstar ALEXANDER DI CAPRI gesungen und gespielt.

Wir bekamen die Gelegenheit den beiden Hauptdarstellern einige Fragen zu stellen und konnten sie und die beiden Rollencharaktere ein wenig näher kennenlernen.

 

MARIE WEGENER:

Du hast 20218 die 15. Staffel von Deutschland sucht den Superstar gewonnen und warst mit deinen gerade mal 16 Jahren die bis dahin jüngste Siegerin. In der Zwischenzeit konntest du bereits mehrere Singles und Alben auf dem Markt bringen und bist trotzdem „auf dem Boden geblieben“, hast die Schule zu Ende und in diesem Jahr auch erstmal dein Abi gemacht. Wie schwer fällt es, nach einem solchen Bühnenerfolg zurück zur Realität zu gelangen?

„Ich bin schon immer am Boden geblieben und ein sehr bodenständiger Mensch. Das kenne ich auch gar nicht anders von Zuhause. Und den größten Halt bekomme ich ganz klar von meiner Familie. Nur weil ich Applaus bekomme, hebe ich jetzt nicht ab.“

Nun spielst du die Hauptrolle in der Tour-Produktion von “Die Schöne und das Biest”, bist also im Musical gelandet. War dies schon immer dein Wunsch, oder bist du da so reingestolpert?

„Das ist schon ein Riesending für mich und kam ehrlich gesagt eher überraschend. Der Produzent war sehr interessiert an mir und meiner Stimme und hat mich eingeladen, zum Vorsingen zu kommen. Das habe ich gemacht und das hat dann direkt eingeschlagen. So hat sich das dann ergeben, dass ich meine erste Musicalrolle singen darf – und dann auch noch gleich die Hauptrolle. Eigentlich unglaublich. Ich war immer happy als Solokünstlerin. Aber als ich die Anfrage bekam, hat mich das voll gereizt, da auf diesem Niveau reinzuschnuppern und so eine Chance zu bekommen.“


Hast du Erfahrung im Schauspiel? So als reine Sängerin, wie sie in DSDS gesucht wird, hat man damit ja eher weniger zu schaffen und bisher fand dein musikalisches Leben sicher noch nicht im Schauspiel statt.

„Erfahrung im Schauspielbereich habe ich noch nicht. Ich stand zwar schon auch auf großen Bühnen, aber als Sängerin. Die Musical-Tournee ist eine neue Herausforderung für mich, die ich unglaublich gerne annehmen werde und ich freue mich total auf das, was da auf mich zukommt.“

(c) Jef Kratochvil


Was bedeutet dir diese Rolle?

„Die Rolle der Bella bedeutet mir sehr viel, einmal weil’s meine erste Musical-Rolle ist, eine Premiere. Und weil die Rolle mich selbst auch ein bisschen widerspiegelt.“

Strebst du eine entsprechende Ausbildung an, oder möchtest du erstmal alle dir gebotenen Möglichkeiten ausschöpfen?

„Eine musikalische Ausbildung werde ich in jedem Fall machen. Ich bin mir nur noch nicht sicher, in welchem Bereich. Jazz-Pop würde mich sehr interessieren, Musical und Schauspiel, Tanz und Gesang. Da gibt es so viele Möglichkeiten…“

 

ALEXANDER DI CAPRI:

Du bist auf vielen verschiedenen Pfaden im Musik- und Schauspielgenre unterwegs. Wo liegen deine Wurzeln und wo deine Leidenschaft?

„Meine Wurzeln liegen im klassischen Gesang und im Schauspiel. Beides habe ich als Hauptfach studiert; zum Musical kam ich durch Zufall! Ich kann kein Genre besonders hervorheben, aber egal was ich mache, ich bin immer mit Leidenschaft dabei.“

Du bist sowohl im Musical als auch auf Konzertbühnen zuhause. Wo siehst du die Unterschiede und was ist leichter – allein als du selbst oder in einem größeren Ensemble auf einer Bühne? Bei einem Musical führt dich die Geschichte zum Lied.

„Bei einem Konzert steigst du von 0 auf 100 in das zu singende Lied ein. Der Reiz bei einem Konzert ist, dass du immer wieder gesangliche Spagate zwischen “We Will Rock you” über „Die drei Musketiere“ zu „Cats” und dann schnurstracks zu “Mamma Mia!” gehst – und das Ganze mitunter vierstimmig, wie jüngst bei den Musical Tenors-Konzerten mit Jan Ammann, Patrick Stanke und Christian-Alexander Müller, wo ich für Mark Seibert Termine übernommen habe.“

Deine Vita schreibt viele Rollen in den unterschiedlichsten Musicals, aber du kehrst auch immer wieder zu “Die Schöne und das Biest”, zur Original-Version von Martin Doepke, zurück. Was bedeutet dir gerade diese Inszenierung?

„Ich darf diese Rolle nun zum vierten Mal performen. Immer im Abstand von einigen Jahren. Der Reiz liegt darin, dass ich immer wieder die Rolle neu anlegen kann. Die dazu gewonnene Lebenserfahrung, lasse ich natürlich mit einfließen.“

(c) Kai Heimberg

Du hast bereits sowohl als Biest, als auch als Gaston auf der Bühne gestanden. Welche Rolle spielt sich interessanter, welche schwieriger?

„Jede Rolle hat seinen Reiz für mich. Gaston wird von allen geliebt und verehrt. Der äußere Schein ist perfekt, aber er hat eine sehr egozentrische und narzisstische Seele. Das Biest wird durch sein Aussehen von jedem gefürchtet und das macht ihn einsam und verbittert, doch sein innerer Kern ist gutmütig! Diese jeweiligen Konflikte sind doch für jeden Schauspieler wundervolle Herausforderungen.“

Ist das Biest in dir gereift? Spielst du es heute anders als in früheren Produktionen – und wenn ja, warum?

„Wie schon erwähnt, darf ich diese Rolle nun zum vierten Mal performen. Meine dazu gewonnene Lebenserfahrung, lasse ich in der Probenphase mit einfließen und dadurch spiele ich auch das Biest anders als zuvor.“

 

BEIDE:

Wie fühlt es sich für dich, Marie, an, direkt in der ersten großen Musicalrolle neben einem solch erfahrenen Partnern zu spielen – und wie ist es für dich, Alex, mit einer jungen und noch unerfahrenen Kollegin die Bühne zu teilen?

MARIE: „Neben Alex zu stehen ist natürlich eine große Ehre für mich. Er ist schon ein unglaublich erfahrener Musical-Darsteller, der schon lange im Business ist und sich in der Musical-Szene einen wirklichen Namen gemacht hat. Zu Recht. Deswegen freue ich mich total, und er hat mir auch schon ein paar Tipps gegeben.“

ALEX: „Wie es sein wird, wird sich bald in der Probenphase zeigen. Ich bin gespannt und freue mich sehr auf die Zusammenarbeit.“

Wieso denkt ihr, übt gerade dieses Stück eine solche Faszination auf die Zuschauer aus?

MARIE: „Ich glaube, dass das Stück eine solche Faszination ausübt, weil es sowas Träumerisches hat. Man kann in eine andere Welt eintauchen. Mal fernab von den alltäglichen Problemen, in eine Welt, die unglaublich schön ist und die zu erleben auch mit der ganzen Familie Spaß macht.“

ALEX: „Wir leben in einer Zeit von Instagram und Facebook. Es geht nur um Äußerlichkeiten und wo auf der Welt sich derjenige gerade befindet und was für ein ach so tolles Leben jeder der Influencer und Celebrities lebt. Bei dem Stück geht es darum, dass man den inneren Kern eines Menschen erkennt und sich nicht von Äußerlichkeiten beeinflussen lässt. Dies tut Bella und bringt das Biest dazu, wieder an sich zu glauben, Mut zu fassen und sich sogar zu verlieben.“

 

(c) Jef Kratochvil

 

Und nun hätten wir noch eine Frage an die Schöne und das Biest: Wie sieht die schöne Bella das Biest und wie das Biest die schöne Bella? Warum verliebt sie sich, nachdem es für Beide anfänglich nur Mittel zum Zweck ist, dann tatsächlich doch letzten Endes ineinander?

MARIE: „Bella ist ein sehr positiver, offener und herzlicher Mensch, der sich am Ende ja in das Biest verliebt, und zwar in den Menschen, der dahintersteckt. Und nicht in die Erscheinung nach außen. Dass das Charakterliche überwiegt, das finde ich so toll. Bella sieht das Biest am Anfang als grausam und erschreckend, aber merkt ganz schnell, was für ein herzlicher Mensch dahintersteckt; ein poetischer Mensch, und einer, der sehr inbrünstig liebt. Und deswegen wird aus der Verliebtheit und der ersten aufkeimenden Liebe, um das Biest zu retten, eine wahre, vorbehaltlose gegenseitige Liebe.“

ALEX: „Wie sagt man so schön?! „Die Liebe ist unergründlich“ – Daher passieren auch in dem Stück Dinge, mit denen keiner gerechnet hätte!“

Wir bedanken uns bei Marie Wegener und Alexander di Capri für die geschenkte Zeit.

 

Weiterführende Links:

Alex di Capri
Marie Wegener
Semmel Concerts

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