Mark Seibert – Hautnah…mit Abstand

Ein Shanti Surpise Concert

Samstag, 1. August 2020

 

Wenn man in Deutschland mitten im Sommer und bei 35 Grad im Schatten dem Weihnachtsmann begegnet, dann ist man sicherlich im berühmtesten Keller von Köln-Nippes.

 

 

Die Maßnahmen, die getroffen werden mussten, um die Auflagen zur Eindämmung der Covid19-Pandemie zu erfüllen, lassen die Freude der Zuschauer nur wenig trüben. Alle bejubeln vielmehr, dass es in diesem Kleinod endlich wieder Gesangs-Workshops und Konzerte mit Wohnzimmercharakter geben darf.

Als bekannt wurde, dass – wie Shanti-Agentur-Inhaber Ratan Julian Jhaveri so schön formulierte – einer der beliebtesten deutschen und österreichischen Musical-Darsteller und Sänger, Mark Seibert, „endlich mal wieder seinen Arsch in den Keller bewegen wird“, kochte die Freude sogar so immens hoch, dass schnell klar wurde, dass dieser nicht unter der Leitung von drei Fan-Workshops und ebenso der Vorstellung von drei Shanti-Surpise-Konzerten „Mark Seibert – Hautnah…mit Abstand“ davon kommen würde.

 

Die Sonne brennt heiß vom Himmel, als sich die wenigen, etwa 30 Besucher langsam vor der versteckt in einem Anwohnergebiet liegenden Location einfinden. Der Run auf die besten Plätze lässt diesmal vergeblich auf sich warten, da zu den vorgenannten Auflagen auch erstmalig die Vergabe von Platznummern zählt. Der Zutritt wird einzeln und unter Wahrung des Abstandes gewährt und der Mund-Nasen-Schutz begleitet alle Anwesenden bis zu ihren Plätzen. Zum Running Gag des Abends mutiert dann auch schnell die von Ratan Jhaveri in gewohnt witziger Weise vorgetragene Geschichte zur Herkunft der Desinfektionsmittelflasche – eine so häufige Erwähnung und damit kostenlose Werbung hat der entsprechende Verkäufer sicher eher selten erfahren. Ebenso immer wieder für einen Lacher gut ist die Aussage „Ihr geht hier heute gesünder raus, als ihr hergekommen seid“. Den Spaß aber mal bei Seite lassend kann man abschließend sagen, dass man sich im Keller von Köln-Nippes, auch unter den momentan sehr surrealen Umständen, gut aufgehoben fühlen kann.

(c) Agentur Shanti

Die Freude auf die kommenden Stunden lässt sich in den wenigen Minuten vor Konzertstart fast körperlich greifen – zu lange mussten alle auf wieder eine solche Gelegenheiten warten. Auch Mark Seibert selbst wird nicht müde zu erwähnen, dass auch ihn die letzten Monate nicht sorglos gelassen hätten und dass es auch ihn freue, endlich wieder, wenn auch mit anderen oder geänderten Formaten, auf der Bühne und vor allem wieder vor Publikum auftreten zu können. Selbst die beiden Autokino-Konzerte, die er mit seinen drei Kollegen von den Musical Tenors vor Kurzem habe geben dürfen, wären zwar eine willkommene Abwechslung und auch wirklich sehr schön gewesen, aber auch sie könnten das Erlebnis mit Zuschauern zu interagieren, kaum ersetzen.

Seine Nervosität sieht man dem Protagonisten zwar nicht an, aber wegdiskutieren lässt sie sich auch nicht, wie er bereits bei der ersten Zeile des Einstiegsliedes selbst Tränen lachend zugeben muss. Nachdem der Kauderwelschknoten der Zunge aber erstmal wieder gelöst ist, erleben die Anwesenden zwei überaus berührende Stunden, in denen zwar auch viel gelacht wird, aber vor allem die Taschentücher gezückt werden dürfen. Mark Seibert gibt in diesem Programm ausschließlich Balladen zum Besten und erzählt dabei immer wieder von seiner Priorität, die es braucht, damit auch ihn ein Song so richtig berührt. Er mag wahre Geschichten, Lieder mit einem realen Hintergrund. Und so ist es wenig verwunderlich, dass Tränen die Augen gerade bei Songs wie „Sarah“ aus dem Musical „Civil War“ und aus der Feder von Frank Wildhorn fluten, in dem dieser die letzten Worte aus dem Brief eines auf dem Schlachtfeld sterbenden Soldaten an seine Liebste verarbeitet. Vor einem ähnlichen Hintergrund entstand „Tears in Heaven“, welches Eric Clapton für seinen verstorbenen Sohn geschrieben hat, nicht zuletzt, um dessen Tod zu verarbeiten.

 

Einen weiteren Höhepunkt setzt Mark Seibert mit dem erstmalig vor Publikum vorgebrachten und sowohl enorm stark in der Aussage als auch gefühlsbetonten Song „Ich flieh in den Krieg“ aus dem Musical „Robin Hood“, in dem er nach der verschobenen Weltpremiere in diesem Jahr hoffentlich im nächsten Jahr endlich als Titelheld auf der Bühne bewundert werden darf. Dass ihm seine Arbeit, das Darbieten von Musicalproduktionen fehlt, macht er deutlich, als er mit „Freiheit“ einen Teil des Stückes darbietet, in dem er eigentlich jetzt bald wieder zu sehen sein sollte. Aber auch „Pretty Woman“ hat derzeit noch wenig Chancen, endlich wieder starten zu dürfen.

Mit der Auswahl seiner Songs macht es sich Mark Seibert nie leicht, aber mit dem heutigen Programm legt er die Latte enorm hoch – und das nach bereits einem gleichen Konzert am Vorabend und der Matinée nur wenige Stunden vorher. Hinzu kommt, dass ihm weder Mikrofon noch große Begleitung zur Verfügung stehen. Dieses Mal legt er ein großes Augenmerk auf die hohen Töne, die ihm wie wenig anderen nahezu in Perfektion gelingen. „With You“ aus dem Musical „Ghost“, eigentlich von einer Frau gesungen und wirklich enorm in die Höhe gehend, macht er zu seinem eigenen Song, setzt seine eigene Interpretation um und hinterlässt damit bei allen Anwesenden staunende Gesichter und große Begeisterung. Direkt daran anknüpfen kann er mit einer unglaublichen und eher unbekannten Unplugged-Version von „Take on me“, den die norwegische Band a-ha 1985 im Synthiepop-Style herausbrachte und damit ihren Durchbruch und große Erfolge feierte.

Die pandemiebedingte Auszeit in den letzten Wochen hat Mark Seibert dazu genutzt, ein von seinen Fans schon lange sehnsüchtig erwartetes Christmas-Album aufzunehmen. Ein Shanti-Surprise-Konzert macht seinem Namen wohl nicht alle Ehre, wenn es nicht auch eine Überraschung parat halten würde und so verwundert es wenig, dass, nachdem sich der Protagonist im Studio bei hohen Außentemperaturen in Weihnachtsstimmung bringen musste, heute auch die Zuhörer in die entsprechende Zeit vorzeitig hineinversetzt werden. Aber niemanden stört das wirklich. Ganz im Gegenteil hinterlassen „Mary did you know“ und „Have yourself a merry little Christmas“ doch gute Laune und bei dem einen oder anderen auch einen Ohrwurm. Die Entschädigung dafür folgt aber direkt auf dem Fuße und sorgt wieder unmittelbar für großes Gelächter – „verkleidet“ und gut geschützt mit Gummihandschuhen, Mund-Nasen-Schutz und Visier überreicht der Sänger allen Anwesenden das in diesen Kellerkonzerten übliche kleine Gastgeschenk.

Mark Seibert schafft es mit Leichtigkeit, seine Zuschauer in seinen Bann zu ziehen und zumindest für ein paar Stunden aus dem Alltag zu entführen. Seine Kunst, Gefühle fast greifbar werden zu lassen, ist ein Garant für ausverkaufte Säle und auch heute endet das vorgesehene Programm gefühlt viel zu früh. In entspannter Stimmung entlassen die beiden Gastgeber ihre Besucher in die laue Nacht, nicht ohne jedoch zuvor die Möglichkeit eines gemeinsamen Fotos mit dem Sänger – natürlich unter Abstandwahrung – zu gestatten.

Weiterführende Links:

Facebook: Mark Seibert
Website: Mark Seibert
Agentur Shanti

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