Crazy-Summer-XMAS-Concert

Ein traditionelles verrückt-besinnlich-hysterisch-weihnachtlich-aber sommerliches

Crazy Summer XMAS Surprise Concert

im Keller der Agentur Shanti in Köln-Nippes

 

Wer kennt das nicht? Man wartet und wartet, man glaubt es wäre noch unheimlich viel Zeit und plötzlich steht Weihnachten vor der Tür. Jedes Jahr aufs Neue erleben Menschen dieses Phänomen und in jedem Jahr hat man das Gefühl, die Supermärkte läuten diese besinnliche kalte Jahreszeit ein klein wenig früher ein, indem sie Lebkuchen und Schokonikoläuse in ihre Regale räumen. „Nächstes Jahr wird alles anders“, schwören sich die Menschen dann, wollen dem Stress, der der Besinnlichkeit vorausgeht, entfliehen und „früher anfangen“ sich auf Weihnachten einzustellen. In diesem Jahr hat zur Unterstützung dieses Vorhabens die Agentur Shanti, beschaulich in einem Keller in Köln Nippes gelegen, ganz klar die Nase vorn. Am ersten Julisonntag fand hier das wohl erste Weihnachtskonzert 2021 statt. Man könnte jetzt meinen, das sei verrückt oder überzogen oder gar, dass die Leute noch gar nicht in der Stimmung dazu seien, doch das täuscht. Nach 561 konzertfreien Tagen sehnt sich das Publikum danach, hier eine Tradition fortzusetzen. „Crazy-Xmas-Surprise-Concert“ titelt es normalerweise, diesmal wird einfach noch ein „Summer“ vorgeschoben. Das ist aber auch schon fast alles, was sich geändert hat. Die Besetzung, die seit 2016 besteht, bleibt gleich und so stellt das Trio aus Michael Heller, Richard-Salvador Wolff und Ratan Jhaveri das Publikum und nicht zuletzt sich selbst vor die Aufgabe, winterliche Gefühle aufkommen zu lassen und vor allem anderen einen spaßig-verrückten Nachmittag im engsten „Familienkreis“ zu erleben.

Die nur etwa 25 Zuschauer werden bei Ankunft vom Agenturinhaber persönlich begrüßt und von leiser Weihnachtsmusik und stimmungsvollem Licht auf den Nachmittag eingestimmt. Gemäß aktuell geltender Bestimmungen rückt man nicht ganz so nah zusammen, wie es sonst immer üblich war, doch das gemeinsame Erlebnis eines Livekonzertes ohne Bildschirm und mit direktem Sichtkontakt schweißt trotz Sicherheitsabstand eng zusammen.

Wie gewohnt eröffnet „Jingle Bells“ mit der Aufforderung fleißig mitzusingen den Nachmittag und zieht sich immer wiederkehrend die gut zweieinhalb Stunden durch. Heute tritt Michael Heller zunächst im Hawaiihemd vors Publikum, während Richard-Salvador-Wolff die erfrischendere Kleiderwahl getroffen hat und in Badehose und Weihnachtssocken in Bio-Sandalen – allein schon eine Sünde für sich – auf die Bühne stolpert. Nach kurzem Geplänkel mit dem Agenturinhaber, der bereits seinen Weihnachtsanzug trägt, finden sich auch die beiden Protagonisten in festlich dekorierten und kuschelig warmen Wollpullovern, was in der momentanen Jahreszeit nur bedingt angebracht ist, wieder.

Die Stimmung ist vom ersten Augenblick an ausgelassen, seriös ist hier an diesem Nachmittag die meiste Zeit ein Fremdwort, der Schlagabtausch vor und die Interaktion mit den Zuschauern ist geprägt von immer neuen Einfällen und Einwürfen, die in dem Versuch gipfeln, einander aus dem Konzept zu bringen.

Mit „Do you remember“ (Peter Pan’s Song) von Pasek & Paul schenkt Richard den wenigen Zuschauern einen zauberhaften und sehr gefühlvollen Moment, ehe Michael Heller mit „Frost an einem Sommertag“ aus Wildhorns „Dracula“ die Gefühle weiterträgt.

Wie bei den verrückten Shanti-Surprise-Concerts üblich, gibt es nicht nur viel zu lachen, sondern auch einiges zu gewinnen. An Erfahrung zumindest gewinnen jene je drei aus dem Publikum eingefangenen Damen, die an der Seite des deutschen Ur-Aladdins seine Welt bestaunen dürfen beziehungsweise vom liebestollen Alfred auf Schritt und Tritt verfolgt werden, als sie doch nur die Reise zum Vampirgrafen ihres Vertrauens im Sinn haben, einiges. Natürlich bleibt ihr Mut, mit den beiden Sängern eine Duett-Challenge einzugehen, auch materiell nicht ganz unbelohnt.

Während der gut zwei Stunden Bühnenzeit wird ebenfalls ganz traditionell ein Bäumchen geschmückt. Dass es sich diesmal um eine Palme statt um eine Tanne handelt, ist ob des Datums wohl kaum verwunderlich. Nach einem Lachanfall beim Beäugen der Dekoration verwandelt sich die scheußliche Kunststoffpflanze in einen interessanten Hingucker, der am Ende des Konzertes während „Let it go“ seinen optischen Höhepunkt erreicht und schließlich erfolgreich für das seit Jahren von Ratan in seinem Heimatland unterstützte Hilfsprojekt „Die Müllkinder von Mumbai“ versteigert wird.

Vor der Pause gibt es stilecht Glühwein und Kinderpunsch und zahllose klassische Weihnachtslieder, die die noch schlummernden Ohrwürmer aus der Sommerpause holen, drängen sich in die Köpfe. Es fühlt sich an, als wäre man nie fortgewesen, die wenigsten Besucher des Tages sind „Ersttäter“, sondern reisen an, um sich lieb Gewonnenem zu stellen. Es ist fast ein wenig wie bei „Dinner for one“, dieselbe Prozedur wie jedes Jahr, ein ähnliches Programm mit dennoch immer frischen Ideen und selbst wenn man es irgendwann kennt, schaltet man immer wieder ein und kehrt immer wieder gerne zurück.

Das nächste Weihnachtskonzert ist dann wieder regulär für den Dezember geplant. Bis dahin bietet die Agentur Shanti sowohl Mark Seiberts „Herbsttöne“, ebenfalls noch mitten im Hochsommer, als auch eine Vielzahl an Fan- und Intensivworkshops sowie Masterclasses an.

 

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Weiterführende Links:

Agentur Shanti Studio
Richard-Salvador Wolff
Michael Heller – Musicalmichi

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