„Weihnachtszauber“ in der Peterskirche Leipzig
Obwohl es an diesem Vorabend des 3. Advents in Leipzig stürmt und regnet, stehen bereits weit vor der Einlasszeit zahlreiche Zuschauer an der Pforte zur Peterskirche, die sich dann pünktlich um 18 Uhr öffnet. Schließlich haben sich für das „Weihnachtszauber“-Konzert mit Roberta Valentini, Anna Preckeler, Christian Alexander Müller, Patrick Stanke und Andreas Bongard namhafte Vertreter der deutschen Musicalszene angekündigt.
Bis zum Beginn des Konzertes, das am Vorabend bereits in Chemnitz zu erleben war und nun erstmals in Leipzig zu Gast ist, bleibt dem Publikum Zeit, das Innere der Peterskirche zu genießen. Das Gotteshaus ist gut geheizt und jeder Winkel im bestuhlten Kirchenschiff und im Altarraum, der als Bühne fungiert, strahlt – passend zum Konzerttitel – Weihnachtszauber aus. Ein großer Herrnhuter Stern schmückt die Decke, beleuchtete Tannenbäume säumen die Seiten, an einem großen Adventskranz neben dem Flügel brennen zwei Kerzen und die ganze Kirche ist in einen leichten Dunst und eine rot-blau-goldene Lichtstimmung getaucht.
Punkt 19 Uhr betritt dann als Erster Nikolai Orloff, der Pianist des Abends, die Bühne und stimmt mit „Just believe“ einen Song aus einem der wohl schönsten Weihnachtsfilme der neueren Zeit, dem „Polar Express“, an. Nach und nach kommen die Gesangssolisten hinzu und sorgen gleich für den ersten wohligen Vorweihnachtsschauer. Es folgt ein besinnliches Potpourri aus Weihnachtsliedern und populären Musical- und Filmsongs. Dabei brillieren die Künstler sowohl solistisch als auch gemeinsam. Andreas Bongard begeistert mit einer Swing-Version des Mariah-Carrey-Hits „All I want for Christmas“, Roberta Valentini interpretiert ausgesprochen gefühlvoll Idina Menzels „December Prayer“, Patrick Stanke singt seine bereits von den Musical Tenors bekannte Version von „I can only imagine“ und Christian Alexander Müller lässt mit „Never enough“ den „Greatest Showman“ lebendig werden. Anna Preckeler schließlich bringt dann sogar das Publikum zum Mitsingen bzw. Mitsummen, als sie mit „Küss mich, halt mich, lieb mich“ Ella Endlichs vertextete Version der Titelmusik des Weihnachtsfilms schlechthin, „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ zu Gehör bringt.
Mit diesem Song leiten die Künstler über in einen nächsten Liederblock, der ausschließlich aus traditionellen Weihnachtsliedern besteht, bekannten und weniger bekannten. Gleich zu Beginn dieses Blocks heißt es „Sind die Lichter angezündet“ und damit werden sicher nicht wenige Zuschauer sofort zurück in die eigene Kindheit katapultiert. Noch gefühlvoller wird es, als Roberta Valentini, Patrick Stanke und Andreas Bongard „Stille Nacht, heilige Nacht“ gleich in drei Sprachen (deutsch, italienisch, englisch) interpretieren. Zum Schluss dieses Blocks und des ersten Konzertteils entlässt Christian Alexander Müller das Publikum mit „A Million Dreams“ in die Pause.
Auch im zweiten Teil des „Weihnachtszaubers“ geht es weiter mit der Mischung aus Weihnachtsliedern und Musicalsongs. Dabei beeindrucken gleich zu Beginn vor allem Roberta Vanetini und Andreas Bongard mit dem Liebes-Duett „You matter to me“ aus dem Musical „Waitress“ und Patrick Stanke mit dem kraftvollen „Being Alive“ aus dem Sondheim-Musical „Company“. Einen weiteren Höhepunkt präsentieren die Damen des Abends, Roberta Valentini und Anna Preckeler, verstärkt durch Jo Ann Kirchner als Gast, mit dem Terzett „Wer kann schon ohne Liebe sein“ aus „3 Musketiere“, das durch die wunderschöne Akustik der Peterskirche eine ganz besondere emotionale Wucht entfaltet. Die Emotionalität steigern Christian Alexander Müller und Patrick Stanke dann noch einmal mit „Bring him home“ aus „Les Misérables“.
Sein Ende findet der vorweihnachtlich-zauberhafte Abend dann mit einer gesungenen Version der Titelmelodie des Films „Kevin allein in New York“, die von Christian Alexander Müller vertextet wurde. Und so singen alle Beteiligten des Abends noch einmal gemeinsam „Kerzen flackern leise“, bevor sie den begeisterten und wohlverdienten Applaus des Publikums entgegennehmen und dieses mit den besten Wünschen für ein fried- und vor allem liebevolles Weihnachtsfest in die Nacht entlassen.
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