Himmel und Kölle

… das erste Köln-Musical 

Premiere: November 2020

 

 

Trotz des bereits angekündigten erneuten scharfen Covid19-Pandemie-Lockdown Anfang November 2020 stand für das Team von „Himmel und Kölle“ fest: Die Premiere kurz vorher wird gespielt, das erste Musical für Köln sollte auf die Bühne und dann, nach Ablauf des für vier Wochen geplanten Theater-Aus, im Dezember wieder aufgenommen und bis mindestens Februar 2021 gespielt werden. Dass sich aber ein überaus bekanntes Sprichwort „Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt“ so heftig bewahrheiten sollte, konnte zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen. Die nur für einen Monat von der Bundesregierung angesetzte Schließung aller Kulturstätten zog sich über ganze sieben Monate hin und stellte Verantwortliche, Darsteller und Nebentätige vor große Schwierigkeiten. Dem allen zum Trotz haben die ergriffenen strengen Maßnahmen nun ein Ende und mit den sinkenden Infektionszahlen stehen alle lange zum Stillschweigen gezwungenen Theaterbühnen wieder vor ihrer vorsichtigen Öffnung.

(c) Thomas Brill

Bald kann sich so nun auch das Schloss zum Herzen der Stadt Köln und dem der Stadt auf den Leib geschriebenen neuen Musical aus der Feder der Grimme-Preisträger Moritz Netenjakob und Dietmar Jacobs (bekannt durch beispielsweise die Comedy-Formate „Stromberg“, „Pastewka“ oder „Die Wochenshow“ und speziell Kölner kennen sie von den „Mitternachtsspitzen“ oder aber der „Stunksitzung“) wieder öffnen und endlich den Siegeszug in die Herzen nicht nur aller Kölner antreten.

Der reichlich naive, gerade dem Priesterseminar entsprungene und aus der Provinz stammende Jungpfarrer Elmar träumt bei seinem ersten Einsatz von einer sicheren und ruhigen Gemeinde mit tugendhaften und frommen Menschen … und landet in Köln. Vollkommen überrumpelt wird er bereits bei seiner Ankunft auf der Domplatte vom Kulturschock mit voller Wucht überrollt. Als erstes begegnet er Kathy, die gerade ihren Junggesellinnenabschied feiert, ausgerechnet bei ihm Rat zu ihrer vertrackten Liebesbeziehung sucht und damit einen herrlich bunten Reigen der unterschiedlichsten Menschen- und Klischeebegegnungen in Köln eröffnet.

Gil Mehmert (Regie) führt die Story temporeich und humorvoll durch die verschiedensten Orte der rheinischen Metropole und nutzt deren Besonderheiten, wie beispielsweise die Hohenzollernbrücke mit ihren Millionen Liebesschlössern, oder er verstrickt geschickt Insiderwissen, welches er dennoch verständlich für alle Zuschauer zu echten Lachern verbastelt. Die Musik aus der Feder von Andreas Schnermann, der ebenso wie der musikalische Leiter Jürgen Grimm auch selbst in die Tasten greift – das Stück wird dankenswerterweise aus dem Off live bespielt -, ist eingängig und hat, wie „Dat ruckelt sich zurecht“ beweist, durchaus Ohrwurmqualitäten. Die plakative Erinnerung an die Einhaltung der Hygieneregeln kommt hier ebenso passend wie notwendig, da es kaum jemanden hält mitzusingen.

(c) Thomas Brill

Die Mischung zwischen Kölner Dialekt und Hochdeutsch macht das Stück darüber hinaus überaus sympathisch und lebensecht, erreicht das Publikum unmittelbar und direkt und lässt den verdienten Applaus stehenden Fußes folgen. Die acht Darsteller (Elmar: Markus Schneider/Kathy: Karen Müller/Moni: Vera Bolten/Mattes: Florian Sigmund/Sabbelschnüss: Enrico De Pieri/Taxifahrer: Mark Weigel/Jenny: Tamara Pascual/Maike: Sharon Rupa) wurden auf den Punkt gecastet, übertreffen sowohl darstellerisch als auch gesanglich jede in das Stück gesetzte Hoffnung und füllen es mit prallem Leben. Herrlich erfrischend wie ihr Spiel ist, laufen beim Publikum quasi durchgängig die Lachtränen, auch wenn manche Stellen ebenso zum Nachdenken anregen. Die köstlich eingewobenen Kleinigkeiten wie zum Beispiel das sprechendes Millowitsch-Denkmal, die im Dom stepptanzenden Gebeine der heiligen drei Könige oder aber die aberwitzige Diskussion über die in Köln für Autofahrer wenig bis gar nicht vorhandenen Möglichkeiten links abzubiegen, tun ihr Übriges, um dieses Stück trotz aller Fehler, die diese Stadt vielleicht zu bieten hat, als einfühlsame und reine Liebeserklärung wirken zu lassen:

„Ich weiß der Ebertplatz ist hässlich, der Barbarossaplatz zu laut,
und Kölle ist oft korrupt, mittelmäßig und verbaut,
es ist auch selbstverliebt und peinlich, ohne Kopf und ohne Bauch,
doch mein Köln ist die Kulisse, die ich zum Atmen brauch.

In Köln will ich leben, und ich weiß auch warum,
mein Köln ist oft chaotisch, dreckig, schief und krumm,
doch die Stadt hat ein Geheimnis, und damit kriegt sie mich,
im tiefsten Dreck da strahlt der Jeck, die Stadt hat Fehler so wie ich,
hat viele Fehler grad wie ich!“

Nach den ersten nur vier gespielten Vorstellungen im vergangenen Jahr ist diese witzig umgesetzte, göttlich liebevolle Hommage an die Kultstadt am Rhein ab dem 20. August 2021 an der Volksbühne am Rudolfplatz endlich wieder zu erleben. Tickets erhält man über den Veranstalter www.himmelundkölle.de sowie über das Theater www.volksbuehne-rudolfplatz.de. Lt. Veranstalter werden bei einem coronabedingten Ausfall der Vorstellungen alle Tickets rückerstattet.

Weiterführende Links:

https://www.himmelundkoelle.de/
http://volksbuehne-rudolfplatz.de/

#amonea #amoneamusicalworld #himmelundkölle #volksbühneamrudolfplatz #musical #daserstekölnmusical #musicalfürköln #markusschneider #karenmüller #floriansigmund #enricodepieri #verabolten #markweigel #sharonisabellerupa #tamarapascual #marieantjeslumpp #julianculemann #siegmartonk #ninajanke

 

 

Teilen via:

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert