Spamalot

…am Theater Hagen

 

Schräg – Schräger – Spamalot

„Nimm das Leben beschwingt und hab einfach Spaß – Always Look on the Bright Side of Life“

 

 

Die Legende um König Arthus und die Ritter der Tafelrunde auf der Suche nach dem Heiligen Gral ist wohl jedem ein Begriff. Was allerdings passiert, wenn man diese Überlieferung in die Hände der britischen Comedy-Gruppe Monty Python, die mit ihren Produktionen Kultstatus genießt, legt, konnte man bisher nicht nur auf der Filmleinwand, sondern auch auf unzähligen Theaterbühnen erleben. In diesem, von der Covid19-Pandemie arg gebeutelten Jahr machen sie auch vor der Bühne des Theaters in Hagen keinen Halt. Bereits vor der Schließung aller Kulturstätten im November 2020 waren die Proben für das Stück eigentlich abgeschlossen, auf die Bühne gebracht werden konnte es allerdings nicht mehr. Hochmotiviert trat der Cast, der aus denselben Darstellern bestand, die bereits 2020 hätten starten sollen, also zu der coronakonform inszenierten Produktion erneut an und so konnte am 2. Oktober 2021 endlich die langersehnte Premiere gespielt werden.

Das vielfach ausgezeichnete satirische Musical „Monty Python’s Spamalot“ basiert auf dem Spielfilm „Die Ritter der Kokosnuss“ und wurde durch liebevolles Fleddern desselben – wie der Verlag selbst schreibt – zu einem weltweit großen Erfolg. Gründungsmitglied Eric Idle und John Du Prez bedienten sich dafür unter anderem des Liedes „Always Look on the Bright Side of Life“ aus dem weiteren Film der Formation „Das Leben des Brian“. Gerade dieser Song mutiert zur Hymne der großen Monty-Python-Fangemeinde. Ernsthaftigkeit und Drama vermisst man nicht nur bei den Verfilmungen, sondern auch bei den Musical-Inszenierungen sind Spaß und teils schwarzer Humor vorherrschend.

(c) Björn Hickmann

Das Musical folgt sehr frei der Legende um die Suche nach dem Heiligen Gral. Der nicht gerade von reichlich Intelligenz gesegnete König Arthus (Rainer Zaun) zieht mit seinem Diener Patsy (Alexander von Hugo) aus, um die tapfersten Ritter für seine Mission an die Tafelrunde anzuwerben – er möchte das von Pest und Cholera, Engländern und Franzosen regierte Land einen. So sammelt er die auf unterschiedlichste Weise mit eher wenig Klugheit, Kampfgeist und Tapferkeit gesegneten Bauerntölpel Bedevere (Richard van Gemert), Lancelot (John Wesley Zielmann), Galahad (Florian Soyka) und Robin (Matthias Knaab) auf, schlägt sie zu Rittern und bringt sie auf seine Burg Camalot – hier oftmals verballhornt als „Spamalot“, einem Spam-Sketch der Gruppierung geschuldet. Immer zur Seite steht König Arthus bei allen Unternehmungen die „Fee aus dem See“ (Carolin Soyka). Den Auftrag zur Suche des Heiligen Grals erteilt Gott (Ron Hank) himself, der in Form einer überdimensionalen CD auftritt und mit seinem Ansinnen für reichlich Verwirrung sorgt. Die daraus folgenden Abenteuer zu überstehen und letzten Endes den Gral zu finden stellt sich als gar nicht so leicht dar – verschiedene weitere Aufgaben pflastern den Weg dorthin. Die schwierigste ist wohl ein Musical zu schreiben, welches am Broadway bestehen können muss. Dass sie sich schon längst in diesem Musical befinden und dabei sind, es durch ihre Geschichte zu schreiben, geht den geistig eben recht minderbemittelten Beteiligten dann aber zum Schluss doch auf.

Diese Geschichte, dieses Musical ist einfach schräg und dessen sollte man sich beim Besuch des Stückes auch im Theater Hagen im Klaren sind. Hier ist nichts wirklich ernst gemeint, schwarzer Humor muss verstanden werden und wenn dies gelingt, fordern die kleinen versteckten Seitenhiebe und die herrlichen aberwitzigen Gags Lachtränen ohne Ende. In Hagen wird der gesprochene Text größtenteils auf Deutsch dargeboten, die Lieder aber im englischen Original belassen. Für das anwesende nicht englischsprachige Publikum werden diese an den Seiten und über der Bühne ins Deutsche übersetzt, was an einer Stelle auch zu einem großen Lacher verarbeitet wird. Im Song „Always look on the Bright Side of Life“, der im Grunde ausschließlich nur diese eine Textzeile enthält, fragt sich der der englischen Sprache Mächtige, warum im Übertitel alles anders übersetzt wird als es wirklich gesungen wird, nur um dann am Ende in genau diesen Übertiteln zu erfahren, dass man auf einen weiteren Gag reingefallen ist.

(c) Björn Hickmann

Die Inszenierung des Theaters Hagen verdient Beachtung, zumal sie unter den pandemiebedingten Vorgaben hervorragend umgesetzt wurde, ohne dass dies jedoch großartig auffällt. Allen Darstellern, ebenso den Hauptakteuren (zusätzlich Maurice Daniel Ernst) wie denen des Ensembles (Veronica Appeddu, Lukas Haiser, Vera Lorenz, Pablo Martinez Garcua, Elena Otten und Julian Schier), die größtenteils in viele verschiedene Rollen schlüpfen, sieht und merkt man den unbändigen Spaß am Spiel und dem großen Klamauk zu jeder Zeit an und sie verstehen es gekonnt, ihre Freunde ungefiltert ins Publikum zu vermitteln.

Das Theater Hagen zeigt „Spamalot“ an noch zwei Terminen (Mi., 26.01./Sa., 12.02.) jeweils um 19.30 Uhr im großen Haus sowie als „Theater unterwegs“ am Sa., 12.03., ebenfalls um 19.30 Uhr im Konzert-Theater-Coesfeld. Nur noch wenige Restkarten können über die Website des Theaters www.theaterhagen.de sowie an der Theaterkasse erworben werden.

Weiterführende Links:

Theater Hagen
Matthias Knaab
Alexander von Hugo
Florian Soyka
Lukas Haiser
Elena Otten
Julian Schier

 

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